Aus der Einladung ...
Diesmal entdecken wir eine kleine Stadt in der Prignitz, die einst als „Santiago de Compostela Nordeuropas“ galt. Eine mächtige, gotische Kirche überragt weithin sichtbar die alten Fachwerkhäuser von Bad Wilsnack. Hierher strömten im Mittelalter hunderttausende Pilger, meist zu Fuß auf hunderte Kilometer langen Wallfahrtswegen, um die Wunderbluthostien zu sehen. Nachdem einst Raubritter Dorf und Kirche brandschatzten, entdeckte der Priester drei unversehrte, rot gefärbte Hostien — mit dem Blut Christi.
Doch nach 170 Jahren nahm die Wallfahrtsbewegung mitten im Sonntagsgottesdienst ein jähes Ende. Die Stadt fiel in einen Dornröschenschlaf. Auch die Kirchtürme des eindrucksvollen Backsteinbaus wurden nie fertiggestellt. Die ganze Geschichte erzählt uns Bärbel Mann, Wilsnackerin aus Leidenschaft, bei einer Führung durch Kirche und Altstadt. Anschließend stärken wir uns beim gemeinsamen Mittagessen.
Wilsnack erwachte erst wieder zu neuem Leben als 1906 der Stadtförster heilkräftige Moorerde entdeckte. So wurde das Städtchen zum Kurort und mit der 2000 eröffneten Thermalbad zum Wellnessmekka. Dort werden wir drei, vier Stunden abtauchen im wohligen, 34 Grad warmen Solewasser. Vom Außenbecken können wir den Sonnenuntergang beobachten. Acht Saunen gehören zum Bad, die meisten davon in einem „Dorf“ aus kleinen Holzhütten. Ganz entspannt kommen wir gegen halb elf wieder ein Berlin an.
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