Aus der Einladung ... Die alten Mietskasernen, entstanden während der Industrialisierung und Gründerzeit, sie prägen noch heute das Gesicht Berlins. Stein auf Stein auf Stein wurden sie errichtet. Eine Million Ziegel brauchte man für ein typisches Gebäude aus Vorderhaus, Seitenflügel und mehreren Hinterhäusern. Und die stammten meist aus der märkischen Umgebung.
Das größte Ziegeleirevier Europas war das rund um Zehdenick. Erst recht spät, beim Bau der Bahnstrecke nach Templin, wurde das riesige Tonvorkommen entdeckt. In kurzer Zeit entstanden 60 Ziegeleien, die Jahr für Jahr Milliarden von Ziegeln brannten. Diese wurden über Havel und Spree mit dem Schiff nach Berlin gebracht. An jeder Ecke befand sich ein Hafen, denn die Stadt wurde wahrlich aus dem Wasser gebaut.
Wie der Ton gewonnen wurde, mit welch technischem Aufwand und welcher industrieller Effizienz die Ziegel gefertigt wurden, das schauen wir uns im Ziegeleipark Mildenberg an. Diese bis 1991 aktive Industrie hat hier eine ganz eigenartige Landschaft mit dutzenden kleinen, ganz klaren Seen geformt: Die Tonstiche, die von der hier noch jungen Havel durchflossen werden.
Um mitradeln zu dürfen, muss am Startpunkt Dannenwalde zunächst jeder ganz ohne Schuhe den Barfußpfad bewältigen. Auf dem Fahrrad geht es dann am Großen Wentowsee entlang, über Felder und durch ein Stück Wald in den Museumspark in Mildenberg. Dort werden wir bei einer Führung in die Ziegelproduktion eingeführt, durchlaufen einen Ringofen und fahren vielleicht ein Stück mit der früheren Tonlorenbahn. Je nach Wetter wird zum Mittag gepicknickt oder im Gasthaus gegessen.
Weiter geht es auf dem Berlin-Kopenhagen-Radweg durch die Tonstichlandschaft nach Zehdenick. Wenn genug Zeit ist, schauen wir uns auf einem alten Museumskahn an, wie die Schiffer lebten und arbeiteten, die dereinst die Ziegel und andere Waren in die Stadt brachten. Zum Schluss sind wir in einem kleinen, feinen Restaurant bei zwei früheren Berlinern zu Gast - in der Vinothek und Kräuterei Ziegelhof.
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Fotos: Elke Stamm, Jens Lachmann, Michael Bartnik.
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