Kein Meer, kein Gebirge, aber kleine Perlen. |
Wird der gemeine Berliner nach Brandenburg befragt, fällt ihm bald Rheinsberg ein. Im weißen Schloss im englischen Park am See lebten Preußens bedeutendster Homo, Friedrich Zwo „der Große“ als Kronprinz und später Bruder Prinz Heinrich. Beide hatten ein gespanntes Verhältnis zueinander, liebten sie doch den selben Edelknaben am Hofe. Heinrich lud europäische Denker und Künstler zu ausschweifenden Festen ein. Weit bekannt sind auch die Kammeroper, das Schlossparktheater und die Singakademie. Nahebei liegt Neuruppin: die Geburtsstadt von Schinkel und Fontane wurde nach einem verheerenden Brand nach Ideen der Aufklärung im klassizistischen Stil wieder aufgebaut. Im Stadtpark dichtete und musizierte Friedrich II. Am Ruppiner See, im nahen Gnewikow, betreibt ein schwules Paar die kleine Pension „Haus Seehof“. Von hier aus lassen sich in aller Ruhe Neuruppin, Rheinsberg und das Ruppiner Land entdecken: Die idyllische Boltenmühle in der Ruppiner Schweiz, Wustrau mit dem Preußenmuseum. Abends geht’s zum Freilufttheater in den Gutspark Netzeband. > www.ruppiner-reiseland.de, www.haus-seehof.deAuf Skates zu Mönchen, Schnaps und hausgemachtem Kuchen Wer Bewegung braucht, schnappt sich Inlineskates oder Rad und fährt nach Jüterbog. Von den Türmen der mächtigen Nikolaikirche hat man einen herrlichen Ausblick über den Niederen Fläming und die mittelalterliche Innenstadt mit ihren Kirchen, der Stadtbefestigung und dem alten Rathaus. Über den FlämingSkate, einen 100 Kilometer langen, super asphaltierten Rundkurs, rollt man in den Vorort Zinna. Vor 830 Jahren bauten Zisterziensermönche hier ein Kloster und vor 230 Jahren gründete Friedrich II. hier eine Weberkolonie. Ein Blick ins Webermuseum und ins Klostermuseum mit der Schaudestillerie des Zinnaer Klosterbruders lohnt sich. In der Kirche hört man klassische und mittelalterliche Konzerte. Zur Stärkung im romantischen Ambiente geht es anschließend in die „Alte Försterei“. Zum gehobenen Hotel in schwuler Regie gehören das Restaurant „Friedrichs Stuben“ und eine Schankstube. Die Besitzer betreiben auch die „Kleine Försterei“ am Jüterboger Markt: Ein wirklich charmantes Café zum Verschnaufen auf der Rücktour. > www.jüterbog.de, www.flaemingskate.de, www.romantikhotels.com/kloster-zinnaEin Ort nur für Frauen In einem kleinen Dorf im Hohen Fläming, in Reppinchen, haben vor zehn Jahren Frauen begonnen eine Oase für ihresgleichen aufzubauen: Campinski. Am Waldesrand an einem Teich entstanden Bungalows, Wohnwagen und ein Zeltplatz. Campingfeeling liegt in der Luft: Morgens scheint die Sonne ins Zelt, der Reißverschluss surrt, Frühstück auf der grünen Wiese. Auf dem Rad lässt sich das Land der Flamen, Burgen und Mühlen entdecken. Unweit sind die Altstädte und Bastionen von Belzig und Ziesar, Burg Rabenstein mit dem Naturparkzentrum sowie Schloss und Park in Wiesenburg. Das Museum auf der Burg Eisenhardt erinnert an die Schlachten gegen Napoleon von 1813.
> www.flaeming-tourismus.de, |
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